von Tim Füngerlings
“One Team – One Family” – so heißt es bei den Allgäu Comets, einer der erfolgreichsten Footballmannschaften Deutschlands. Ich hatte die Möglichkeit, zumindest für zwei Stunden, selbst Teil dieser „Family“ zu sein.
Was die Ruhe und Entspanntheit angeht, hat dieser Sport nur noch im Entferntesten (okay, eigentlich gar nichts) mit einem entspannenden Familienleben zu tun. Da die meisten Footballer zumindest äußerlich nicht den Anschein machen körperlich faul zu sein, war es für mich von Anfang an klar, dass die kommenden 160 Minuten nicht gerade der gemütlichen, abendlichen Entspannung dienen würden. Nach ca. 1,2 km Joggen „zum Warmwerden“ und sechs schnelleren Platzrunden ging es dann an die Arbeit: Klimmzüge, Liegestützen und Squats (tiefe Kniebeugen) wieder und wieder und wieder. Am Schluss zählte ich bei mir ca. 50 Klimmzüge, 100 Liegestützen und 150 Squats.
Doch dieses harte Training ist auch nötig, denn wer will schon im Spiel unter Gegenspielern, deren Körperform einem Kühlschrank gleicht, begraben werden? Da hat man lieber auch selbst etwas mehr Masse um dagegen zu halten.
Zumindest in Sachen Zusammenhalt ist der Familienvergleich bei dieser Mannschaft auf jeden Fall gerechtfertigt. „Jeder braucht Jeden“, wurde mir immer wieder von Spielern und Trainern bestätigt.
Es kann tatsächlich auch jeder gebraucht werden, egal welcher Körpertyp. Und obwohl Football zweifelsohne eine von Männern dominierte Sportart ist, gibt es auch für die Mädels eine extra Damenmannschaft. Wichtigste Voraussetzung ist natürlich die Freude am Sport und die Bereitschaft, immer wieder alles zu geben. Ach ja und auch mit einem höllischen Muskelkater in den Tagen danach sollte man leben können, wie ich schmerzhaft feststellen musste.